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Ein Königreich für Hamburg

Dirk Meyhöfer plädiert für eine neue alte vernünftige Staatsform!

Dirk Meyhoefer

Ritter Dirk mit königlicher Hoheit Olaf I

„K. O.“ hat jetzt in Hamburg eine neue Bedeutung. „K. O. I“ war erst nur gemein gemeint, dann hatte es Bewunderung transportiert: Die Rede ist von König Olaf dem Ersten! Ein Königreich Hamburg muss her , und all der Blödsinn wie Länderfinanzausgleich, Nordstaat oder Basisdemokratie wäre vom Tisch! Wie ich darauf komme? Na, ich habe mir Scholzens Wahlplakate angesehen und mich wie ganz Hamburg gefragt, warum dieses dämliche Plakat nicht den ganzen Kopf gezeigt hat. Die Antwort ist so trivial, wie einfach: Das Bild ist nur die halbe Wahrheit, weil die Krone im Wahlkampf nichts zu suchen hatte. Aber jetzt ist sie da, die Alternative für Hamburg. Königin Britta die Erste muss auch nicht mehr nach Kiel ausgeliehen werden!

Warum das nun gut für Hamburg und besonders für die HafenCity ist?

Erst einmal kann nun der Royalistenspezi des NDR, Rolf Seelmann-Eggebert, im hohen Alter auf anstrengende Auslandsreisen verzichten und von zu Hause Quote machen. Zweitens wird es doch irgendwann lästig, immer wieder den gleichen, pardon, denselben Mann zu wählen. Es gab einmal einen „ewigen“ Bausenator aus Hamburg-Wandsbek, der dann abgewählt wurde – wie peinlich war das denn? Einmal König, immer König.

Aber Spaß beiseite. Sich als Royalist zu outen und womöglich ein SPD-Parteibuch in der Tasche zu haben, ergibt für die meisten Hamburger nur dann Sinn, wenn Hamburg als Königreich auch prosperiert. Grünes, gerechtes Wachstum am Wasser ist nicht durch parlamentarisches Gequatsche erreichbar, sondern nur durch eine Majestät. Basta. Ja – und dann Olympia. Eröffnung durch den König mit Krone statt lästiger Amtskette. Und die Hamburger Architekten von Gerkan, Marg und Partner bauen nicht nur für die Königlichen von Real Madrid, sondern auch das neue „Königspark“stadion für Olympia. Viele offene Fragen auch im Hafen lassen sich nun per Dekret erledigen: Wo am Baakenhafen ein dösiges Nordstaatparlament geplant war, wird jetzt der Königspalast gebaut und das Sorgenviertel Südliches Überstadtquartier wird zum adäquaten Diplomatenviertel. Und endlich kann die schon ewig anhaltende Hamburger Teilung in Nord und Süd überwunden werden. Dann ist dort, wo sich so manche Separatisten wie die Fürsten aufführen, endlich Ruhe im Karton – pardon im Königreich Hamburg!

 

Text und Foto: Dirk Meyhöfer
Quartier 29, März–Mai 2015 , Rubrik: ,    
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