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Essen und Trinken

Trific

 

Spitzentafel

Oliver Trific will sich nicht so richtig festlegen: Gerne darf’s das Holsteiner Rind sein, aber auch Calamaretti fritti oder Tafelspitz. Hauptsache, es schmeckt
Trific

Schlicht, hell, freundlich: Das Innendesign konzentriert sich auf das Wesentliche

Trific

Es darf auch klassisch sein: Tafelspitz mit Bouillon-Gemüse und Apfelkren

Eine kleine Schockwelle ging durch Eppendorf, als sich herumsprach, dass Oliver Trifics Vermieter kein Restaurant mehr wollte. Das Trific war in den letzten vier Jahren eine feste Größe geworden. Seine kleine, aber intensive, eklektizistische Karte war schon ein Jahr nach der Eröffnung vom Michelin mit einem Bib Gourmand belohnt worden. Pech für Eppendorf, Glück fürs Katharinenviertel. Denn seit vergangenem Frühjahr kocht Trific am Nikolaifleet. Auch hier trägt die Küche seine besondere Handschrift: moderne deutsche Küche, manchmal mit österreichischem Akzent, hier ein bisschen mallorquinisch, da eine Idee koreanisch, dort eine Messerspitze Provence. Seine wahre Liebe gilt Innereien, aber keine Angst: Es gibt Alternativen. Es sei an dieser Stelle nur erwähnt, weil es zeigt, wie seine Gedanken darum kreisen, alle Bestandteile eines Produkts irgendwie in Geschmack zu verwandeln. Vielleicht, hat er einmal gemutmaßt, kommt diese Liebe von seinem österreichischen Vater. Sicher ist, dass der Tafelspitz Österreichisch spricht. Er steht auf der Mittagskarte, mit Bouillon-Gemüse und Apfelkren (10 Euro). Wem das zu altmodisch ist, der kann das Welsfilet auf Kartoffel-Pfifferlings-Gröstl probieren (10 Euro). Im Trific wird man in Windeseile Stammgast, und vielleicht besucht man eines Tages sein jährliches Haggis-Essen. Was das ist? Nun, man muss nicht alles wissen. Es reicht zu wissen: Es ist von Trific, und es ist lecker.

Trific
Holzbrücke 7
20459 Hamburg

www.trific.de

 

Text: Nikolai Antoniadis, Fotos: Thomas Hampel
Quartier 31, September–November 2015 , Rubrik: ,    
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