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Literarischer Stapellauf

Eine große Liebe zwischen Literatur und Hafen: Im September startet zum siebten Mal das Harbour Front Literaturfestival


Harbour Front

Auch in diesem Jahr wurden neue Spielstätten im Hafen gefunden, und wieder kommen Autoren nach Hamburg, die noch nie in dieser literaturverrückten Stadt waren

Im Jahr 2008 begann für uns das Abenteuer Harbour Front in zweifacher Hinsicht. Es galt, eine uns völlig fremde Arbeit zu erlernen, auch wenn wir – Nikolaus Hansen, Heinz Lehmann und ich, Peter Lohmann – aus der Verlags- beziehungsweise Filmbranche kamen. Ein Festival hatte noch keiner von uns organisiert. Und es galt, den Hafen mit der Literatur zu verbinden und dem Buch ein jährliches Fest zu bescheren.

Zuerst mussten wir das große Gebiet des Hamburger Hafens nach Möglichkeiten absuchen, Autoren und ihre Bücher präsentieren zu können. Die zweite Voraussetzung war, die Literatur darauf zu prüfen, ob sie in den Hafen passt.

Häfen sind seit jeher Kulturvermittler. Sie sind neugierig auf das Fremde, das Andere, sind Pioniere im Transport von Ideen, Religionen und kulturellem Austausch. Alles das sollte auch unser Harbour Front Literaturfestival sein. Deshalb waren wir sicher, dass die Symbiose von Hafen und Literatur klappen würde. Wir stießen überall auf Interesse, Neugier und Engagement. Das machte uns optimistisch. Verleger und Autoren waren begeistert von der Idee „Hafen“. Und nicht zuletzt fanden wir neben der Kulturbehörde mit Klaus-Michael Kühne einen Förderer, dessen Name eng mit dem Hafen verbunden ist. Festivalleitung, Förderer und viele Partner verbindet mittlerweile eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die der Mentalität des Hafens entspricht.

Jetzt jährt sich das Festival bereits zum siebten Mal und wir können mit Recht behaupten, dass Hafen und Buch durch eine große Liebe verbunden sind. Die Bürger dieser Stadt haben das Festival im Hamburger Hafen in ihr Herz geschlossen und das Harbour Front Literaturfestival hat die Stadt und den Hafen bereichert. Was einst eine verrückte Idee war, ist jetzt Bestandteil des Hamburger Kulturlebens. Auch im siebten Jahr gehen uns die Ideen nicht aus. Wieder wurden neue Spielstätten im Hafen gefunden, und wieder kommen Autoren nach Hamburg, die noch nie in dieser literaturverrückten Stadt waren. Nicht zuletzt findet auch dieses Jahr zum sechsten Male der Wettbewerb um den Klaus-Michael-Kühne-Preis für das beste Romandebüt des Jahres statt. Und wenn wir einen Wunsch für die Zukunft äußern dürften, dann dass dieses Festival unabhängig von uns Gründern immer ein fester Bestandteil des Hamburger Hafens, der HafenCity und der Stadt Hamburg bleibt.

Text: Peter Lohmann, Fotos: Jonas Wölk, H. Thomas Andersen (Autorenportrait), Katharina Luetscher (Autorenportrait)

Veranstaltungen in der Kühne Logistics University – The KLU
Großer Grasbrook 17, 20457 Hamburg, Beginn jeweils um 20 Uhr

Fr, 11.9., Elif Shafak „Der Architekt des Sultans“
Sa, 12.9., Alex Capus „Reisen im Licht der Sterne“
Di, 15.9., Franz Dobler „Ein Bulle im Zug“
Mi, 16.9., Martin Amis „Interessengebiet“
Sa, 19.9., Åke Edwardson „Marconipark“
Mo, 21.9., Vincent Klink „Ein Bauch spaziert durch Paris“
Do, 24.9., Zeruya Shalev „Schmerz“
Fr, 2.10., Reinhard K. Sprenger „Das anständige Unternehmen“
Sa, 3.10., Tommy Jaud „Einen Scheiß muss ich“

 

Quartier 31, September–November 2015 , Rubrik:    
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