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Hier spielt die Musik

Obwohl viele Unternehmen der Branche nach Berlin gezogen sind, hat Warner Music der Hansestadt die Treue gehalten. Von der Speicherstadt aus betreut Warner nicht nur zahlreiche Stars, sondern stärkt auch den Musikstandort Hamburg.
Feierte mit Warner Music seinen größten Erfolg: Udo Lindenberg.

Feierte mit Warner Music seinen größten Erfolg: Udo Lindenberg.

Vier internationale Multi-Konzerne teilen sich heute etwa 75 Prozent des weltweiten Musikmarktes, immerhin ein Volumen von über 30 Milliarden CDs und Downloads im Jahr. Die Branche ist also verhältnismäßig übersichtlich. Einer dieser Großen Vier betreibt sein Geschäft für Zentral- und Osteuropa einschließlich Deutschland aus der Hamburger Speicherstadt. Die Warner Music Group, kurz WMG.

Nachdem 2003 gegen einen Umzug nach Berlin und für einen Verbleib in der Hansestadt  entschieden wurde, hat sie ihren Sitz vom modernen, gläsernen Deichtorcenter in einen alten Backsteinspeicher am Alten Wandrahm verlegt. Konzernboss Edgar Bronfman Jr., der im Hauptquartier am New Yorker Rockefeller Plaza residiert, war bei seinem Besuch in Hamburg von dem neuen Standort begeistert. Für ihn handelt es sich um die schönsten Büros in der „Warner-Welt“. Außerdem liegt der neue Unternehmenssitz an der Pforte zur HafenCity. Hier entsteht keine reine Bürostadt, sondern ein lebendiges Stadtviertel, in dem nicht nach Feierabend die Bürgersteige hochgeklappt werden. Warner Music hegt daher die berechtigte Hoffnung, dass in naher Zukunft auch Clubs in der Nachbarschaft entstehen werden, die den Musikstandort Hamburg weiter festigen. Schließlich gab nicht allein das attraktive Angebot der Stadt Hamburg den Ausschlag dafür, dass Warner Music sich gegen Berlin entschied. Viele deutsche Musiker, die Warner Music unter Vertrag genommen hat, kommen aus Hamburg, darunter Udo Lindenberg und Roger Cicero. Auch Sasha ist inzwischen nach Hamburg gezogen. Daneben schenken unzählige nationale und internationale Weltstars dem Unternehmen ihr Vertrauen. Die Liste der Künstler reicht von Peter Fox bis Frank Sinatra, von Linkin Park bis Enya, von den Red Hot Chili Peppers bis Madonna und von Jennifer Rostock bis R.E.M.

Bei Künstlern und Mitarbeitern ist die Speicherstadt gleichermaßen beliebt.


Die wichtigste Einnahmequelle war in den neunziger Jahren noch der Verkauf von Tonträgern, also in der Regel CDs, die der Branche in Deutschland nach jahrelanger Rezession 1998 sogar zu einem Rekordumsatz von umgerechnet 2,7 Milliarden Euro verhalfen. Inzwischen hat sich Warner Music aber von dem Geschäftsmodell Plattenfirma verabschiedet und sich zu einer Music Entertainment Company gewandelt, die zwar nach wie vor Musik produziert, vermarktet und immer mehr digital vertreibt, aber zusätzlich und immer mit dem Künstler im Zentrum neue Geschäftsfelder wie das Konzert- und Merchandising-Geschäft erschlossen hat. Dass Live-Musik in den Vordergrund rückt, stellt Warner Music auch in ihrer Firmenzentrale in der Speicherstadt unter Beweis. Die hauseigene Warner Lounge wird vor allem für Show Cases vor erlesenem Publikum genutzt. Hier wird das neue Album von Green Day vorgestellt, hier spielt Alanis Morissette live und unplugged. Bei Künstlern und Mitarbeitern ist die Speicherstadt gleichermaßen beliebt. „Der Kaffeespeicher hat unserem Haus gut getan“, so Bernd Dopp, Chairman und CEO Warner Music Central & Eastern Europe. „Das Wichtigste ist für mich, dass sich unsere Künstler und Mitarbeiter im Umfeld von Speicherstadt, HafenCity und Elbphilharmonie und immer in Reichweite der Musikclubs auf der Reeperbahn und der  Hamburger Kreativszene wohlfühlen.“

Text: Nikolai Antoniadis, Foto: Sven Sindt
Quartier Special 02 , Rubrik:    
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