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Vermischtes

Essen und Trinken

 

Ein Hamburger Original

Kult-Kantine am Oberhafen wieder geöffnet

 

Ein Hamburger Original: die schiefe Oberhafenkantine neben der Eisenbahnbrücke

Ein Hamburger Original: die schiefe Oberhafenkantine neben der Eisenbahnbrücke

Die HafenCity erhält mit der wiedereröffneten Oberhafenkantine am Ende der Stockmeyerstraße und direkt unterhalb der Oberhafenbrücke ein altes Original runderneuert zurück. Finanzier ist der Hamburger Unternehmer Klausmartin Kretschmer, dem unter anderem auch die Rote Flora und die River Kasematten gehören. Vor sechs Jahren kaufte und renovierte Kretschmer die Oberhafenkantine. Unvergessene Pächterin der ersten Stunde war die Mutter von Tim Mälzer: sie ließ den alten Kantinencharakter wieder aufleben und führte den Kult-Imbiss bis zur Sturmflut im November 2007 – die schweren Schäden der Überschwemmung zwangen sie zum Aufgeben. Seit April diesen Jahres zeichnet nun der Hamburger Gastronom Thorsten Gillert (Artisan) für das historische und völlig windschiefe Häuschen verantwortlich. Auch der neue Chef verspricht nach der Wiedereröffnung authentische Küche mit Pfiff. Traditionelle Hamburger Gerichte vom Matjes bis zum original Rundstück oder Pellkartoffeln mit Quark stehen auf dem „Kantinen“-Speisezettel – Fleisch, Fisch und Gemüse stammen aus der Region. Die Oberhafenkantine wolle ein Netzwerk zu regionalen Herstellern knüpfen, verspricht das neue Management. Die wirklich sehr gute Qualität hat allerdings auch ihren Preis. So kosten die frischen Matjes 12,50 Euro, ein Tagesgericht (etwa Kassler mit Karotten und Bratkartoffeln) 8,50 Euro.

Oberhafenkantine
Stockmeyerstraße 39, 20457 Hamburg
Mo bis Fr 12 – 21 Uhr, Sa, So 12 – 18 Uhr

 

Text: Sabine Rössing, Foto: Thomas Hampel

 
 

Jacobs Weg zur Elbphilharmonie

Einstimmung auf Carls Cuisine

Einstimmung auf Carls Cuisine

Im Herbst eröffnet das traditionsreiche Hotel Louis C. Jacob eine Dependance in der HafenCity. Das Carls – benannt nach dem bisher nur abgekürzten zweiten Vornamen des Namensgebers – wird den südwestlichen Abschluss des Kaiserkais unmittelbar vor der Baustelle der Elbphilharmonie markieren. Mit drei unterschiedlich ausgerichteten gastronomischen Bereichen auf über 1.500 qm Fläche wird das sehr erfolgreiche kulinarische Angebot an der Elbchaussee um ein eigenständiges Konzept bereichert: Brasserie, Bistro sowie Bar und Lounge bieten die niveauvolle Kombination aus norddeutscher Küche und französischem Akzent. (jvb)
www.hotel-jacob.de
 

Foto: Hotel Louis C. Jacob/Carls

 
 

Aus dem Quartier

 

HafenCity in Bewegung

Die Magellan-Terrassen als schöner Sportplatz: Workout mit dem Meridian Spa

Die Magellan-Terrassen als schöner Sportplatz: Workout mit dem Meridian Spa

Pioniere brauchen Kondition – die HafenCity bietet also beste Voraussetzungen für Sportvereine. Leider haben sie an Ort und Stelle noch keinen Heimathafen gefunden. So werden denn die beiden ersten Fußballmannschaften der HafenCity (E-Jugend und Herren) auch noch eine Weile nicht vor Ort trainieren können, bedauert Manfred Jürgens, einer der Initiatoren von Störtebeker e. V., dem ersten offiziellen Sportverein der HafenCity. Trainieren werden die Fußball-Junioren und Senioren statt dessen in der neuen Spielzeit (ab dem 3. August 2008) in der Sportanlage Snitgerreihe in Horn. Vor allem für die Jugendlichen, die der Verein bisweilen vor allem in Alt- und Neustadt rekrutiert, ist die Horner Lösung nicht optimal. Dabei sei es ein wichtiges Anliegen, ein Freizeitangebot für die Kinder und Jugendlichen dieser Stadtviertel zu schaffen, sagt Jürgensen. Unter dem Namen Likedeeler SG ist darüber hinaus inzwischen eine Initiative für Stadtteilkultur entstanden. Zum Angebot gehören unter anderem Fahrradtouren und Spaziergänge durch die Speicherstadt und HafenCity.

Wer Spaß hat an Workout-Kursen, kann dies an Dienstag Abenden zwischen 19 und 20 Uhr ganz öffentlich auf den Magellan-Terrassen probieren. Anbieter der „chilligen“ Bewegungskurse ist der Sport- und Wellnessanbieter Meridian Spa. (sr)
www.hafencity-sport.net
 

Foto: Thomas Hampel

 
 

Die Austernbar

Hier liegt Salz in der Luft: die Austernbar im Maritimen Museum

Hier liegt Salz in der Luft: die Austernbar im Maritimen Museum

Sie sitzen in gepflegter Atmosphäre im ältesten Speicher der Stadt, dem Kaispeicher B in der HafenCity, genießen den Blick aufs Wasser und lassen sich und Ihre Gäste von feinen Weinen und französisch inspirierter Küche aus dem Alltag entführen. Ob für den Business-Lunch, das romantische Dinner am Abend oder eine fröhliche Feier in einem der Veranstaltungsräume des Hauses: Sie werden von engagierten Mitarbeitern umsorgt und kulinarisch verwöhnt. (jvb)
www.austernbar.de
 

Foto: Austernbar

 
 

Ein Haus zum Spielen

Auf dem Spielplatzgelände soll bald auch ein Spielhaus stehen.

Auf dem Spielplatzgelände soll bald auch ein Spielhaus stehen.

Initiiert von in der HafenCity wohnenden Eltern hat sich in den vergangenen Wochen der Verein „Spielhaus HafenCity e. V.“ gegründet. Die Zielsetzung des Vereins ist es, auf dem Gelände des im Juni 2008 eröffneten Kinderspielplatzes ein Spielhaus zu errichten und zu betreiben. Wer Interesse hat, am Projekt Spielhaus persönlich mitzuwirken oder das Vorhaben durch Geld- oder Sachspenden zu unterstützen, kann unter spielhaus@hafencitynews.de Kontakt zu den Initiatoren aufnehmen. (mm)
www.hafencity.com
 

Foto: Thomas Hampel

 
 

KOLUMNE

Der gläserne Stadtteil

Gesichtslose Glaspaläste?

 
Betreten wir die HafenCity über die Kibbelstegbrücken. Tagsüber sieht man vielleicht einen Patienten in der ersten Zahnarztpraxis der HafenCity, deren Fenster den Magellan-Terrassen zugewandt sind. In der Dunkelheit kann man dann, etwas oberhalb der Zahnarztpraxis, sehen was das Fernsehprogramm abends zu bieten hat. In der Breite einer kompletten Wand, die Fenster selbstverständlich bodentief verglast, gibt es hier einen der größten Fernseher in der HafenCity zu bewundern.

Michael Klessmann und seine Sicht über die HafenCity

Michael Klessmann und seine Sicht über die HafenCity

Nun geht es in das Herz der HafenCity. Kaum eine Wohnung am Kaiser- und Sandtorkai, die nicht zugunsten der Sinne der Bewohner maximal transparent wäre. Wer in die HafenCity zieht, tut das, um möglichst viel Wasser und Hafenambiente aufzunehmen, und das in so vielen Lebenssituationen wie möglich. Die Anforderung an die Architekten: Trotzdem noch ansprechende Gebäude abseits von Gewächshäusern zu schaffen.

Unsere Wohnung ist typisch für die HafenCity und bietet allseits einen Blick aufs Wasser. Darüberhinaus werden wir beim Blick aus unseren bodentiefen Fenstern zusätzlich mit den Reflektionen in den Fenstern der anderen Häuser belohnt. Selbst Orte, die sonst nicht einsehbar sind, werden auf diese Weise zugänglich. Man sieht Schiffe, die erst in Minuten direkt sichtbar werden, die Elbbrücken und andere Häuser. Das tausendfach gespiegelte Wasser läßt einen glauben, man befände sich mitten im Wasser.

Abends nimmt man am Leben der Nachbarn teil. Bei den heute üblichen großen Flachbildfernsehern kennt man nach einiger Zeit die Fernsehgewohnheiten der meisten Nachbarn. Man sieht in welchen Küchen gekocht wird, wo Gäste zum Essen eingeladen sind und welche Wohnungen nur am Wochenende bewohnt werden. Ein gewaltiges Mosaik aus hell erleuchteten Fenstern bietet sich in der Dunkelheit und wie die eigenen Fenster unverhüllt sind, sind es auch die Fenster der meisten Nachbarn.

Dabei sind die Wohnungen warm und hell. Nicht nur weil sie alle nach neusten Energiestandards gebaut sind, sondern auch weil Glas die Sonne einläßt. Dort wo man sie nicht aussperrt, gerät der fenster-nahe Raum zur Saunazone. Und man selbst wird zum Objekt tausender Fotografen, die am Wochenende durch die HafenCity ziehen. Selbst im fünften Stock wird man unzählige Male fotografiert. Ob das an der prominenten Lage der HafenCity oder an den bodentiefen Fenstern liegt – Wer weiß?
 

Text: Michael Klessmann, Foto: Thomas Hampel

 
 

Weichenstellungen für das Katharinenviertel

Der geplante Neubau mit St. Katharinen

Der geplante Neubau mit St. Katharinen

Der Realisierungswettbewerb für das Gelände der alten Katharinenschule ist entschieden. Gewonnen hat den von der Firma Hochtief in Zusammenarbeit mit der Stadt ausgelobten Wettbewerb das Schweizer Büro Darlington, Meier Architekten in Zürich. Die „Katharinengruppe“, ein von Pastor Frank Engelbrecht initiierter Zusammenschluss engagierter Bürger, hat sich mit den Bebauungsplänen und der hohen baulichen Dichte des prämierten Entwurfs auseinandergesetzt. Johann-Christian Kottmeier, Architekt und Mitglied der Gruppe, formuliert einige der offenen Fragen:
• Rückt die Bebauung nicht zu dicht an die Katharinenkirche heran?
• Ist die geplante Höhe problematisch für den Blick auf den Kirchturm?
• Sind die komplizierten mittelalterlichen Gründungsverhältnisse der Katharinenkirche berücksichtigt worden?
• Sind die historischen Bezüge des Ortes ausreichend gewürdigt worden?
• Sollte nicht auch eine eventuelle zukünftige „Entschärfung“ der Verkehrsschneise „Willy-Brandt-Straße“ berücksichtigt werden?
Diese Fragen richten sich nicht so sehr an den Investor und sein Bemühen, ein attraktives Stadtquartier zu richten, wie vor allem an die Stadt Hamburg und ihrem Umgang mit einem derart exponierten, historisch bedeutsamen Quartier. Es bleibt zu hoffen, dass die Projektbeteiligten sich der Verantwortung für dieses städtebauliche Juwel bewusst sind. (jk)
 

Visualisierung: Hochtief Projektentwicklung GmbH

 
 

Hilfe für Zuhause

Au-Pair-Interessentinnen aus aller Welt zu Gast in Hamburg

Au-Pair-Interessentinnen aus aller Welt zu Gast in Hamburg

Der Verein für internationale Jugendarbeit gehört wohl zu den ältesten Institutionen im Quartier – er besteht schon seit 140 Jahren. Seit gut drei Jahren residiert die Geschäftsstelle im Gemeindehaus der Katharinenkirche. Aufgabe des Vereins ist die Vermittlung von Au-Pair-Stellen für deutsche Jugendliche im Ausland und umgekehrt. Leider habe das Interesse der Jugendlichen inzwischen nachgelassen, berichtet Käte Andersen, die für den Verein solche Aufenthalte vermittelt. Die Au-Pair-Interessentinnen kommen hauptsächlich aus Georgien, der Ukraine, Usbekistan oder der Mongolei und China. Die Sprachkenntnisse der Mädchen sind überwiegend gut. Wer ein Au-Pair aufnehmen möchte, braucht vor allem die räumlichen Voraussetzungen. Die Agentur wünscht sich für die vermittelten Mädchen ein eigenes Zimmer nebst Bad, ein HVV-Ticket, damit sie mobil sind, ein Taschengeld und die Teilnahme an einem Sprachkurs. (sr)
www.au-pair-vijhamburg.de
 

Foto: VIJ Landesverein Hamburg e.V.

 
 

Kunst in Block O


Seit nunmehr knapp zwei Jahren konzipieren die Kunsthistoriker Eva Koba und Benedict Caesar in der Speicherstadt Ausstellungen. Bis zu zehn sind es innerhalb eines Jahres und sie sind allesamt mindestens so modern und Aufsehen erregend, wie die Häuser der HafenCity gegenüber. Das dürfte an den unkonventionellen thematischen Schwerpunkten Neue Medien und Kunst im Wandel vom Industrie- zum Informationszeitalter liegen.
Auch die Künstlerin der kommenden Ausstellung, Annegret Soltau, hat ihre Ausdrucksform um die digitale Bildbearbeitung erweitert und zählt zu den international bedeutenden deutschen Gegenwartskünstlerinnen. Ihre Themen sind ebenso archaisch wie frappierend aktuell: das Bild des Körpers, Erscheinungsformen der Gewalt und die Suche nach den eigenen Wurzeln. (ps)
www.galerie-caesar-koba.com
 

Text: Sabine Rössling

 
 

Buchtipp

 

Wolfgang Schirmer:

Hamburger Hafenmeile

Ein neuer Bildband über Hamburgs Küste

Von dem etwas holprigen Untertitel des neuen Bildbandes von Wolfgang Schirmer darf der Leser sich nicht abschrecken lassen: „Schiffe und mehr für Sehleute“ wird dieser fotografischen Reise von Blankenese bis in den Hamburger Hafen nicht ganz gerecht. Die pulsierende Geschäftigkeit im Hafen und das bunte und vielfältige Leben in den angrenzenden Stadtteilen wird in zwölf Kapiteln beschrieben und vor allem mit ungewöhnlichen, oftmals so noch nicht gesehenen Fotografien opulent illustriert.

Dabei nimmt der Betrachter Bauwerke wie den Michel, die Landungsbrücken und das Maritime Museum im Kaispeicher ganz neu wahr. Geschichte und Gegenwart dieser für Hamburg typischen Architektur werden kenntnisreich beschrieben.

Doch Hamburg zeichnet sich nicht nur durch seine repräsentativen Bauten aus, an der Elbe wird auch gefeiert. Folgerichtig wird der Hafengeburtstag, das größte Hafenfest der Welt, mit einem eigenen fotografischen Porträt gewürdigt.

Die prächtigen Villen und Parks am Elbufer kommen ebensowenig zu kurz: Die stilvollen Villen und pittoresken Landschaften an der Elb-chaussee werden im Wandel der Jahreszeiten festgehalten.

In vielen großformatigen Abbildungen zeigt der Fotograf sein Können und vermittelt ein neues Bild vom Hafen, der Elbe und den Hamburger Wahrzeichen. (mr)

Wolfgang Schirmer:
Hamburger Hafenmeile
Schiffe und mehr für Sehleute
Koehlers Verlagsgesellschaft
Hamburg, 2008
160 Seiten, geb., 29,90 Euro

 

Quartier 03, September–November 2008 , Rubrik:    
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