« Zurück zur Übersicht

Vermischtes

Aus dem Quartier

 

Hamburg bleibt auf dem Teppich

Zum traditionellen Teppichhandel im Hafen gesellt sich seit 2013 ein moderner Vertreter der Zunft: Jan Kath zeigt eigene Knüpfware mit neuen Akzenten
Jan Kath

Im Quartier gelandet: Auch der fliegende Teppich erhält bei Kath eine ganz eigene zeitgenössische Magie – zum Beispiel am Eröffnungsabend als cooler Teppich-Skater (Foto: vierfotografen)

Jan Kath

Auf 120 Quadratmetern zeigt Jan Kath zeitgenössisches Teppichdesign (Foto: Vera v. Reinersdorff)

Die orientalischen Teppichhändler prägen seit Jahrzehnten das Bild der Speicherstadt als traditionellem Umschlagplatz für Waren aus exotischen Ländern. Doch auch für neue Einflüsse aus weniger fernen Regionen ist das Hamburger Tor zur Welt stets offen – auch in Sachen Knüpfware.

Jan Kath, Designer trendiger Teppiche, stammt aus dem Ruhrgebiet – seine Werke hingegen sind in aller Welt zuhause: Sie zieren arabische Königs- und monegassische Fürstenhäuser ebenso wie mondäne Hotels und pompöse Promivillen – und seit Oktober auch den eigenen Showroom in der Hafencity.

Bei namhaften Architekten und Innenausstattern steht die Auslegeware des Bochumers mittlerweile hoch im Kurs. Doch bei allem Erfolg bleibt Kath selbst auf dem Teppich. Für ihn geht es in erster Linie um die Renaissance eines wesentlichen Elements gepflegter Wohnkultur. Und dabei sieht er sich durchaus den alten Traditionen verpflichtet und kombiniert modernes und minimalistisches Design mit klassischen Elementen des Orientteppichs.

Ornamente des guten alten Perserteppichs finden sich also auch in den Kreationen des 40-jährigen Designers wieder, wenngleich reduzierter, zeitgenössischer und cooler – bestimmt aber nicht kalt, steril oder gar ungemütlich! Denn Kath will „Wohlfühlinseln“ schaffen und setzt dafür auch gern individuelle Wünsche seiner Kunden um. Bei der Produktion seiner handgeknüpften Werke vertraut er wiederum auf traditionelle Methoden. Und natürlich ist sich Kath auch der Tradition des Hafens als Handelsplatz für Teppiche bewusst: „Wir freuen uns darauf, an diesem traditionsreichen Ort einen neuen Akzent zu setzen“, beteuert der junge Teppichdesigner. (Text: Sven Grönwoldt)

Jan Kath Design GmbH
Am Sandtorpark 14, 20457 Hamburg
www.jan-kath.de
Mo–Sa 10 bis 18 Uhr

Jan Kath

Neben gewagten Kreationen finden auch klassische orientalische Ornamente
durchaus noch ihren Platz im Portfolio des Bochumer Designers (Design: Christof Schulte (links), Dimo Feldmann (rechts))

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Neue Perle im Quartier

Eliška Stölting gründete 1988 ihre erste Glasgalerie in Hittfeld. Zum 25-jährigen Jubiläum erfolgte nun in der HafenCity die Expansion des Familienunternehmens
Glasgalerie Stölting

Glänzende Aussichten: Die neue Glasgalerie unter Leitung von Tom Stölting (rechts) ist eine Bereicherung für den internationalen Glaskunstmarkt und die kulturelle Szene der Hansestadt (Fotos: Lubomír Hána, Gabriel Urbanek, Glasgalerie Stölting)

Sie ist gebürtige Pragerin und verliebt in Glas. Eliçka Stölting studierte an der Glasfachschule in îeleznê Brod und widmete sich in den Folgejahren der Verbreitung tschechischer Glaskunst. Mit Erfolg: Ihre 1988 in einem alten Fachwerkhaus in Hittfeld gegründete Glasgalerie hat sich zwischenzeitlich zu einem kleinen Mekka für Liebhaber dieses Kunsthandwerks entwickelt.

Seit Oktober 2013 leitet nun Sohn Tom mit gleicher Hingabe die Galerie Stölting als neuen Hauptsitz in prominenter Lage und moderner Architektur in der HafenCity. Das Ausstellungskonzept bleibt derweil gleich: Es werden ausschließlich Werke tschechischer Glaskünstler präsentiert.

Hierzu zählen namhafte Vertreter wie Stanislav Libenskê, dessen Werke schon im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt wurden; Bohumil Eliáç, der wie sein Vater die traditionelle Glasverarbeitung für seine ganz eigene künstlerische Sprache nutzt; oder der 1933 geborene und bisweilen von den Schmucktechniken des Barocks inspirierte Jan Fiçar. Tatsächlich ist die Geschichte der Glaskunst lang: Glas ist seit der Antike trotz seiner aufwendigen Verarbeitung ein beliebtes Mate-rial für künstlerische Ausdrucksformen. Und Glaskunst ist grenz- und generationsübergreifend: Eliçka Stölting jedenfalls freut sich über das Engagement ihres Sohnes Tom in der HafenCity – dient es doch der internationalen Verbreitung der tschechischen Glaskunst. (Text: Sven Grönwoldt)

Glasgalerie Stölting
Am Sandtorpark 14, 20457 Hamburg
www.czech-glassart.com

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Aus Liebe zum Menschen

Die Ausstellung „Beständig im Wandel – 150 Jahre Rotes Kreuz Hamburg”
Zapf

DRK-Helferin von der Wasserwacht, die regelmäßig Patrouille im Hamburger Hafen fährt – wie hier beim Hafengeburtstag (Foto: Michael Zapf)

Ob auf dem Wasser, mit Rettungshunden, im Helikopter oder im Krankenhaus – wie vielfältig die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer heute ist, zeigen die Fotoreportagen des Fotografen Michael Zapf, die ab dem 10. Februar bis Anfang März 2014 in der Diele des Rathauses zu sehen sind.

Michael Zapf

Der Hamburger Fotograf Michael Zapf (Foto: Svenja Zapf)

Anlässlich seines 150. Geburtstags präsentiert das Rote Kreuz Hamburg zusammen mit dem Fotografen Zapf das ehrenamtliche Engagement in der Hansestadt – von den Anfängen 1864 bis heute. Dafür wurden Archive durchforstet, Zeitzeugen interviewt und Rotkreuz-Helfer bei ihren Einsätzen mit der Kamera begleitet. Historische Motive, die beispielhaft Menschen, Aufgaben und Einsätze aus 150 Jahren Hamburger Rotes Kreuz zeigen, vermitteln einen Eindruck von der Geschichte. Doch Michael Zapf zeigt mit seinen Portraits und Bildreportagen das Rote Kreuz in Hamburg auch so, wie es heute ist. In Bildern berichtet er von Menschen, die sich in unserer Zeit leidenschaftlich für Hilfsbedürftige stark machen – Helden im Alltag, die das Erbe von Rotkreuz-Gründer Henry Dunant weitertragen, die handeln, die Verantwortung übernehmen und Zivilcourage zeigen. Die Ausstellung zeigt nichts weniger als die Aktualität der Rotkreuz-Hilfe und die Bedeutung sozialen Engagements und ehrenamtlichen Einsatzes für den Bestand unserer Gesellschaft.

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Ein Konzerthaus mit Modellcharakter

Das Miniaturwunderland hat eine neue Attraktion: ein großes Opernhaus
Miniatur Wunderland

Das Modell der Elbphilharmonie bei der Eröffnungsfeier (Foto: Miniatur Wunderland Hamburg GmbH)

Es ist vollbracht. Ein Kraftakt. Eine Herkulesaufgabe. Und in Zeiten, in denen architektonische Aufgaben wie der Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 nicht eben flott von der öffentlichen Hand gehen, auch ein Politikum der Sonderklasse: Nach nur 364 Tagen und 13.000 Arbeitsstunden Bauzeit und einer Investition von 350.000 Euro wurde am 13. November um 20.24 Uhr die Elbphilharmonie mit einem Festakt eröffnet. Die richtigen Worte zu diesem Anlass fanden Kultursenatorin Barbara Kisseler, der Generalintendant der Elbphilharmonie Christoph Lieben-Seutter, der Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters Thomas Hengelbrock und natürlich Frederik und Gerrit Braun. Die beiden Macher des Miniaturwunderlandes konnten ihre Freude kaum verbergen – nach der Eröffnungszeremonie ist die Miniatur-Elbphilharmonie nun Teil der regulären Ausstellung.

www.miniatur-wunderland.de

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

St. Annenplatz

Der neugestaltete Platz mit Blick auf das „Rathaus der Speicherstadt“, die Konzernzentrale der HHLA (Foto: Andy Lindemann)

Rathausplatz

Die Erneuerung des St. Annenplatzes ist abgeschlossen, gestalterisch soll die HafenCity mit der Speicherstadt verzahnt und ein großzügiger Platz am Fleet geschaffen werden. Als Maßstab dafür diente der Dar-es-Salaam-Platz vor dem Maritimen Museum; so orientieren sich die Wahl der Materialien und die allgemeinen Gestaltungslinien eher am Erscheinungsbild der HafenCity als an dem der historischen Speicherstadt.

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

ViewPoint

Der ViewPoint steht jetzt an der neuen Baakenhafenbrücke (Foto: Thomas Hampel)

Neue Aussicht

Der ViewPoint gehört zu den Markenzeichen der HafenCity und wechselt mit dem Baufortschritt seine Position. Im August ist der an der Baakenhafenbrücke wieder aufgebaute Stahlturm erneut eröffnet worden: bis zu 25 Personen können sich jetzt auf der Aussichtsplattform gemeinsam von der Entwicklung der östlichen Quartiere der HafenCity überzeugen.

(Text: Bettina Mertl-Eversmeier)

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

essen und trinken

 

Burger unterm Kandelaber

Der Ableger des Bootshauses vom Weissenhäuser Strand am Kaiserkai bringt Ostseeluft in die HafenCity. Und gute Küche
Bootshaus

Der Eingangsraum erinnert deutlich an das Original an der Ostsee (Foto: Thomas Hampel)

Es ist noch keine zwei Jahre her, dass auf einem ehemaligen Gutshof an der Ostsees das Luxus-Resort Weissenhaus Grand Village eröffnete. Inzwischen ist es so fest etabliert, dass sein Inhaber Jan Henric Buettner seinen Ruf weiter in die Welt tragen will – mit Hilfe einer Filiale in der HafenCity, die im Sommer 2013 ihre Türen erstmals aufmachte.

Wer das Original an der Ostsee kennt und mag, fühlt sich gleich zu Hause. Das Bootshaus ist eine Art Best of Weissenhaus. Der Eingangsraum mit Kaffeetresen und Bistrotischchen ist dem Bootshaus am Weissenhäuser Strand nachempfunden: Jede Menge Holz und Planken, Bilder von Meer und Strand. Nicht wie eine Partykeller-Fototapete; es sieht wirklich gut aus. Trotz der großzügig verglasten Außenwände ist es Buettner gelungen, Atmosphäre zu schaffen. Das wird besonders im zweiten Raum deutlich: ein feudal anmutender Saal mit hohen Decken, Paneelen an den Wänden, mit schwerem Kronleuchter und historischem Schlachtengemälde.

Bootshaus

Das Thymian-Parfait rundet ein einwandfreies Mittagessen ab (Foto: Thomas Hampel

Der Großteil des Raums wird von einem mächtigen Tisch ausgefüllt, unter dessen verglaster Platte sich ein Modell vom Weissenhäuser Strand befindet. Apropos essen: Es gibt Flammkuchen, Currwurst in drei Schärfegraden, Burger. Der Bootshaus Burger (9,50 Euro) lebt von geschmorten Zwiebeln, von saftigem Bacon, Guacamole, kräftigem Cheddar und Tomate. Vorweg eine weiße Tomatensuppe, hinterher ein Thymian-Parfait. Das Ganze zurückgelehnt im Ohrensessel mit Elbblick. Fragen bleiben hier nicht offen. (Text: Nikolai Antoniadis)

Das Bootshaus
Am Kaiserkai 19, 20457 Hamburg
täglich 11 bis 21 Uhr

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

buchtipps

Architektur in Hamburg 2013

Die herausragendsten Hamburger Bauwerke des zurückliegenden Jahres

Das 25. Jahrbuch der Hamburger Architektur präsentiert auf 240 Seiten neben den herausragenden Bauten des Jahres 2013 auch einen Sonderbeitrag zur Internationalen Bauausstellung (IBA) in Wilhelmsburg und hält in einem Jubiläums-Special Rückschau auf die 25 prägendsten Bauten seit dem Erscheinen des Jahrbuchs 1989. Ein ausführliches Register erschließt die Inhalte aller 25 Jahrbücher.

 

Junius
Architektur in Hamburg
Jahrbuch 2013
240 Seiten, 400 Farbabbildungen
Klappenbroschur, 24 x 30 cm
39,90 Euro
ISBN 978-3-88506-036-9 €

………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Svante Domizlaff

Der Hamburger Hafenlotse

Hamburgs Hafen gehört nicht nur zu den größten, sondern auch zu den vielseitigsten der Welt. Containerschiffe, Massengutfrachter, Tanker und Spezialschiffe findet man hier neben Kreuzfahrtschiffen, Bugsierschleppern und historischen Seglern. Um sicher im Hafen zu manövrieren, muss man alle navigatorischen Vorschriften und Hilfsmittel nutzen. Der Hafenlotse ist für den seemännischen Laien und beantwortet die wichtigsten Fragen, die sich bei einem Besuch an der Elbe stellen.

 

 

 

Der Hamburger Hafenlotse
Koehlers Verlagsgesellschaft
40 Seiten, zahlreiche Abbildungen
11 x 16 cm, 5,– Euro
ISBN 978-3-7822-1075-1 

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………

gewinnspiel

 

Süßes Museum

Hamburgs Schokoladenseite: Das CHOCOVERSUM am Messberg
Chocoversum

Das Schokoladenmuseum im Herzen der Stadt lädt Chocoholics in jedem Alter ein.
Unter dem Motto: Erleben, Entdecken und Mitmachen (Fotos: HACHEZ CHOCOVERSUM GmbH)

Das CHOCOVERSUM des Bremer Hachez-Konzerns soll der Schokoladenfabrik von Willy Wonka in keiner Hinsicht nachstehen. Besuchern wird hier einiges geboten: Sie können zum Beispiel Kakao sieben, die Bohnen einer Qualitätskontrolle unterziehen, das Herstellungsverfahren von der Bohne bis zur Schokoladentafel beobachten und dabei die einzelnen Produktionsschritte an Originalmaschinen verfolgen oder als Chocolatier im Aroma-Atelier die Sache selbst in die Hand nehmen.

 

Chocoversum

Von der Bohne bis zur Tafel: Die ganze süße Welt der Schokolade im CHOCOVERSUM

 

UNSERE GEWINNFRAGE:

Was ist der Hauptbestandteil von Schokolade?

QUARTIER und CHOCOVERSUM verlosen 2 x 2 Freikarten für das Schokoladenmuseum und eine schokoladige Überraschung aus dem Hause HACHEZ.

 

Schicken Sie bitte Ihre Antwort mit dem Stichwort „Chocolade“ per E-Mail oder Postkarte an unsere Redaktionsanschrift. Am 1. Februar 2014 ist Einsendeschluss. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben.

Quartier
Am Sandtorkai 1
20457 Hamburg
redaktion@quartier-magazin.com

 

Wir gratulieren den Gewinnern!

Wir fragten in unserer letzten Ausgabe, wo das Geburtshaus der „Dreckstückchen“ steht. Die richtige Antwort lautet: In der Lappenbergsallee 10 in Hamburg-Eimsbüttel. Eine Fußmatte mit QUARTIER-Logo geht an Roland Benedikt Stollhafen. QUARTIER sagt Herzlichen Glückwunsch!

 

Quartier 24, Dezember 2013–Februar 2014 , Rubrik:    
« Zurück zur Übersicht